Röntgenanatomie
Wirbelsäule
Standardaufnahmen, Anatomie, Beurteilungskriterien
Anatomie und Beurteilungskriterien
Halswirbelsäule
a.p.-Aufnahme
Beurteilungskriterien
Gesamtübersicht der HWS mit guter Abgrenzbarkeit der Wirbelkörper
Möglichst strichförmige Darstellung der Grund- und Deckplatten
Guter Einblick in die Wirbelzwischenräume
Dornfortsätze projizieren sich dreieckförmig in gleichmässigem Abstand auf die Mittellinie der HWS
Target areas
Facettengelenke? (Abnützung)
Formveränderte Wirbelkörper? Deckplattenalignement?
Querfortsätze? Fraktur?
Seitliche Aufnahme
Beurteilungskriterien
seitliche Darstellung aller (!) Halswirbel inklusive ihrer Dornfortsätze
--> 7. HWK muss abgebildet sein!
Querfortsätze projizieren sich auf Wirbelkörper
Halsweichteile sind beurteilbar. Prävertebrale Weichteile vollständig abgebildet.
Target areas
Beurteilung des Alignments:
vorderer Wirbelkörperlinie (gelbe Linie)
hintere Wirbelkörperlinie (grüne Linie)
Spinolaminäre Linie (blaue Linie)
Physiologische Weichteilbreite:
Höhe A: max. 7 mm,
Physiologische Abstände zwischen Atlasbogen und Dens (C)
bei Erwachsenen: 2,5 - 3mm (CAVE: Kann bei rheumatoider Arthritis vergrößert sein)
bei Kindern 3 - 4 mm
Weite der Zwischenwirbelräume
Interlaminäre Distanz
Interspinale Distanz
Länge der Laminabaschnitte
Korrekte Stellung der Facettengelenke?
Fehlerquelle: Ventral des Diskus C5/C6 befindet sich eine physiologische Verkalkung des vorderen Längsbandes. Diese Veränderung besitzt keinen Krankheitswert im Gegensatz zum Limbus vertebrae, mit dem diese Verkalkung verwechselt werden kann.
Denszielaufnahme, a.p.
Beurteilungskriterien
Dens axis mittelständig
Überlagerungsfreie Darstellung des Atlas und Axis mit Dens
Gut einsehbares Atlantookzipital- und Atlantoaxialgelenk
vordere und hintere Atlasbogen überlagern den Dens axis
Target areas
Atlantoaxialer Übergang: Distanz Dens-Massa lateralis? (Distanz 3-5mm = V.a. partielle Ruptur des Lig transversum; Distanz > 5mm = V.a. komplette Ruptur des Lig. transversum)
Konturlinien überprüft: Laterale Konturlinien, Dornfortsatzlinien
Fehlerquellen
Mach-Effekt: schwarze Linie an der Dens Basis (a, b, Dens- Fehlerquellen Abbildung)
Verkalkte Verdichtung ventral des WK in Diskushöhe --> m. Fragment verwechselbar
kann ein alt ausgerissener Spondylophyt oder ein Überrest eines unfusionierten sekundären Ossifikationszentrum (Wirbelkörperringapophyse) sein
Spondylose der HWS ab 40 Jahren und degenerative Veränderungen: Versatz von Wirbelkörpervorderrändern (Osteophyten, keine Subluxation)
Muskelspasmen können Bandverletzungen maskieren!
Cave Normvarianten
Pseudoluxation des Atlas: Der hintere Atlasbogen darf wenige mm vor der Spinolaminarlinie liegen
Der Dornfortsatzabstand zwischen C2/3 ist normalerweise größer als in den übrigen Segmenten
Anlagebedingte flache Wirbelkörber (meist C5) oder hohe Wirbelkörper (meist C7)
Brust- und Lendenwirbelsäule, Sakrum
Seitliche Aufnahme
BWS
LWS
Beurteilungskriterien
Drei Säulen nach Denis:
Vordere: Vorderes Längsband, vorderer Teil des Anulus fibrosus und vordere zwei Drittel des Wirbelkörpers
Mittlere: Hinteres Längsband, hinterer Teil des Anulus fibrosus und Hinterrand des Wirbelkörpers
Hintere: Lamina, Wirbelanhangsgebilde und dorsale Bänder
vorderer, hintere Wirbelkörperlinie,
WK haben ventral und dorsal die gleiche Höhe
keine Stufe in den drei Säulen
Target areas
Alignement der drei Säulen
Alignemnet der WK Linien, Spinolaminäre Linie
insbes. Hinterkante!
Formveränderte WK? (Höhenminderung!)
a.p.-Aufnahme
BWS
LWS
Beurteilungskriterien
paravertebrales Weichteil links der paravertebralen Linie (an der LWS nicht)
Deck- und Grundplatten strichförmig im Zentralstrahlbereich
Zwischenwirbelräume gut einsehbar
Procc. transversus/ costales sicht- und beurteilbar?
Target areas
Formveränderte WK? (Höhenminderung!)
Dornfortsatzalignement?
Normvariante: sakralisierter S1 = 6. Lendenwirbel