top of page

Gipszimmer

Allgemein

  • Spalten und Schließen der Gipse: 

    • obere Extremität: werden am Unfalltag komplett gespalten und am nächsten Tag bei guter Beweglichkeit der nicht fixierten Gelenke, normaler Sensibilität und Durchblutung geschlossen.

    • unteren Extremität: erst nach einer Woche (frühestens nach 4-6 Tagen) geschlossen

      • Thromboseprophylaxe gewichtsadaptiert!

Jede Fraktur ist primär zu reponieren, auch wenn eine operative Versorgung geplant ist.

Gipsverbände

​Dorsale Gipsschiene 

Indikationen: Handgelenksprellung und -zerrung, Speichenbruch an typischer Stelle, Bruch an der Basis eines Mittelhandknochens

Geräte und Materialien: doppelt gelegte Gipslonguette (10 cm breit), Polsterstreifen, Mullbinde (2x), Trikotschlauch (Strumpf)

Technik: Lagerung des Unterarms auf dem Instrumententischchen in Schulterhöhe, Anlegen des Trickotstrumpfs, Unterlegen der Hohlhand mit einer Mullbinde, Polsterung in die 1. Zwischenfingerfalte und am proximalen UA (Enden sich radial überkreuzend) mit Vliespolsterstreifen

  • 8 lagige Gipslonguette auf Handrücken und Unterarm; distal bis zu den Zwischenfingerfalten reichend (sonst Gefahr eines Handrückenödems), seitlich muss der Gips 2.+5. MHK umfassen (sonst Bewegung der Hand in ulnarer und radialer Richtung möglich); proximal darf der Gips nicht zu lang sein (sonst ist die Beugung im Ellenbogen behindert)

  • Anwickeln der Gipslonguette mit Mullbinde; Flachmodellieren am Handrücken, spalten der Mullbinde, wenn Gips hart ist in ganzer Länge bis auf den letzten Faden.

  • Dann wird eine neue Mullbinde etwas lockerer darüber angelegt, wobei durch die Hohlhand nur 4-5 Bindenzüge durchgehen sollen (sonst Behinderung der Fingerbeugung) 

  • vorläufige Beschriftung des Verbandes auf Heftpflasterstreifen: 

    • Tag des Unfalls, der Verbandanlegung, Verbandabnahme / Befristung, der Röntgenkontrolle und Name des Arztes

  • wenn notwendig Röntgenkontrolle

  • Kontrolle, ob der Verband einwandfrei sitzt, die Beweglichkeit der Finger und des Ellenbogens nicht behindert ist 

  • Zeigen von Bewegungsübungen, die schon vom 1.Tag an durchgeführt werden sollen:

    • Schließen und Spreizen der Finger, "Fingernägel verstecken", Ringschluß des Daumens mit 2.-5. Finger, Nacken und Kreuzgriff, Unterarmrotation bei am Körper angelegten Ellenbogen in 90 Grad Beugung

 

Dorsale Gipsschiene im Hängen

Indikation: Speichenbruch an typsicher Stelle mit Frakturfehlstellung Fraktur mit drohendem Frakturverlust 

Geräte und Materialien: wie bei dorsaler Gipsschiene; zusätzlich: Bett, Galgen / Mädchenfänger, Gewichte

Technik: Lagerung des Patienten auf dem Rücken auf dem höhenverstellbaren Bett. Die Schulter des verletzten Armes an der Kante des Bettes. 

  • Positionierung des Galgens, Anlegen des Strumpfs und „Aufhängen“ des Daumens, Zeigefingers und Ringfingers mittels Mädchenfänger am Galgen. Hierbei ist zu beachten, dass die Mädchenfänger gut halten (ev. zusäzliche Befestigung mit Leukoplast). Gewicht soll primär über den Daumen ziehen!

  • Ausrichten des hängenden Armes, Ellenbogen 90° Flexion, Oberarm = horizontale Verlängerung des Bettes 

  • Anhängen des Gewichtes. Je nach Bruch und Konstitution des Patienten 3-5 Kilo.

  • Polsterung der 1. Zwischenfingerfalte und am proximalen Unterarmes

  • Reposition (mit Facharzt!)

  • Nach erfolgter Repostion Anlegen der dorsalen Gipsschiene und Anwickeln mit einer feuchten Mullbinde.

  • Nun Modellieren des Gipses mittels 3-Punkte-System

    • eigenes Knie an der Innenseite des Ellenbogens

    • eine Hand mit dem 5. MHK an typischer Stelle über der proximalen Handwurzelreihe bzw der distalen Speiche streckseitig (Länge des Zeigefingers des Patienten, abgemessen vom Daumengrundgelenk nach proximal)

    • andere Hand am Handballen innenseitig 

oder Formung einer Delle an typischer Stelle mit beiden Daumenballen unter stetem Ausstreichen nach ulnar und radial.

  • während des Modellierens wird das Gewicht abgenommen, damit die Fraktur in guter Position zusammensinken und sich ev. verhacken kann.

  • Spalten der Mullbinde nach Gipsaushärtung in ganzer Länge bis auf den letzten Faden und Fertigstellen des Gipses inkl. Beschriftung

 

Gipsschluss am nächsten Tag  - Anwickeln einer zirkulären  Gipsbinde, die nicht durch die Hohlhand gehen darf (sonst Beugungsbehinderung der Endgelenke) 

Beschriftung des Gipses.

Neuerliche Röntgenkontrolle ist nicht notwendig.

Dorsale Gipsschiene mit Daumeneinschluss

Indikationen:  Luxationen und Verrenkungsbruch des ersten Mittelhandknochens

Geräte und Materialien: wie bei dorsaler Gipsschiene

Technik: wie bei dorsaler Gipsschiene bis auf:

  • die Gipslonguette ist an ihrem distalen Ende ungleich lang und gefächert und wird zwischen Daumen und Zeigefinger eingeschnitten. Der entstehende Lappen wird um den Daumen und Daumenballen geschlagen 

  • Der Gipsverband muss auch über dem Daumen bei der frischen Verletzung gespalten sein

Dorsale Gipsschiene mit Einschluss fünften (und evtl. vierten) Fingers

Indikation: subkapitaler Bruch des fünften und evtl. vierten Mittelhandknochens

Geräte und Materialien: wie bei dorsaler Gipsschiene; zusätzlich eine kurze Gipslonguette für den distalen Unterarm und den Fingereinschluss

Technik: Lagerung wie bei dorsaler Gipsschiene

  • zwischen 4. und 5. Finger Gazetupfer, wenn der 4. Finger zusätzlich eingeschlossen wird.

  • Anlegen der kurzen Gipslonguette von ulnar her so, dass sie dorsal und palmar den distalen Unterarm und die Mittelhand zur Hälfte umgreift und den 4. und 5. Finger einschließt (radial bleibt am 4. Finger ein Spalt frei!)

  • danach Anlegen einer dorsalen Gipsschiene in typischer Weise 

Palmare Gipsschiene

Indikationen: Bei Wunden am Handrücken und streckseitig über dem Handgelenk

Geräte und Materialien: wie bei dorsaler Gipsschiene

Technik: Patient sitzend; Unterarm ruht streckseitig auf dem Instrumententischchen; 

  • Auflegen der nicht aufgefächerten Gipslonguette, diese reicht distal bis zwischen beiden queren Hohlhandbeugefalten und proximal am Unterarm soweit dass die vollständige Beugung im Ellenbogengelenk nicht behindert ist. 

  • Anwickeln mit feuchter Mullbinde; - Spalten nach Aushärten des Gipsverbandes bis auf den letzten Faden

  • Anwickeln mit trockener Mullbinde, Beschriftung 

 

Palmare Gipsschiene im Hängen 

Indikationen: Speichenbrüche an typischer Stelle mit palmarem Knick (Smith-fracture)

Gerät und Materialen: wie bei dorsaler Gipsschiene im Hängen.

Technik: im Hängen. Brüche mit palmaren Knick werden in der Regel NICHT reponiert.

  • bei der palmaren Gipslonguette wird NIE eine Delle geformt. Es wird mit der eigenen Hand in die Hand des Patienten gefasst, der eigene Handgelenksballen dient der Modellierung auf Bruchhöhe. Belassen der Hand mit gleichmäßigem Druck bis der Gips aushärtet.

 

Am nächsten Tag nach Zirkulationskontrolle Schließen der Gipsschiene mittels dorsaler Gipsschiene und zirkulärer Gipsbinde

 

Dorsopalmare Gipsschiene

Indikation: Kahnbeinbruch

Geräte und Materialien: wie bei dorsaler und palmarer Gipsschiene

Technik: zunächst Anlegen der dorsalen Gipslonguette; - Entfernen der Mullbinde nach Aushärten

  • Anlegen der palmaren Gipslonguette; - Schließen des Gipsverbandes mit einer zirkulären Gipsbinde; - Beschriftung

 

Die dorsopalmare Gipsschiene wird niemals bei frischer Verletzung angelegt

 

Handgips mit Daumeneinschluss

Indikationen: Daumenseitenbandverletzungen, Frakturen des 1. MHKs und des Grundgliedes 

Geräte und Materialien: Gipsbinde (6 cm breit); Gipslonguette (Handrückengröße), Trickotschlauch (Strumpf)

Technik: Patient sitzend; Anlegen des Strumps über Daumen und Hand

  • Patient stützt den Ellbogen am Instrumententischchen auf und hält den Unterarm senkrecht; Polsterung der ersten Zwischenfingerfalte mit Vliespolsterstreifen; Polsterung des Handgelenkes mit eingeschnittenem Vliespolsterstreifen; 

  • Auflegen der Gipslonguette am Handrücken und Anwickeln mit der Gipsbinde

  • Der Patient bildet mit dem Daumen und Zeigefinger einen Ring

  • Gips reicht am Handrücken bis zur Zwischenfingerfalte, in der Hohlhand zwischen die beiden Hohlhandbeugefalten, am Handgelenk soweit, dass eine freie Beweglichkeit in alle Richtungen möglich ist. Der Daumennagel muss frei bleiben (Durchblutungskontrolle)

  • Spalten des Gipsverbandes streckseitig am Daumen bis zum Grundgelenk

Oberarmgips 

Indikationen: Frakturen im Ellenbogenbereich und Unterarm; Ellenbogengelenksluxation 

Geräte und Materialien: Gipstisch, Galgen, Mädchenfänger, 1 lange Gipslonguette (15 cm breit), 1 kurze Gipslonguette (15 cm breit), 2 Gipsbinden (10cm breit), Mullbinde, Trikotschlauch (Strumpf), Spaltschlauch

Technik

  • Patient liegt am Rücken, die Finger 1, 2, 4 werden mit Mädchenfängern am Galgen befestigt, der Ellenbogen in der Regel 90 Grad gebeugt, der Unterarm in Mittelstellung zwischen Pro- und Supination  

  • Anwickeln der Spaltrinne mit trockener Mullbinde so, dass diese am Oberarm innen und am Unterarm beugeseitig zu liegen kommt 

  • Polsterung am proximalen Oberarm Vlieswattestreifen, die Enden lateral kreuzend und auch in der 1. Zwischenfingerfalte

  • Gipslonguette ca. 70-75 cm lang von der Streckseite der Hand, des Unter- und Oberarms von den Zwischenfingerfalten bis zum proximalen Drittel des Oberarms

  • Gipsbinde sowohl innen als auch außen den Ellenbogen übergreifend 

  • mit Mullbinde werden Gipslonguetten faltenlos und ohne Schnürung angewickelt (cave Ellenbeuge!)

  • zirkuläre Gipsbinde 10 cm breit (nicht durch die Hohlhand)

  • Modellieren am Handrücken, sodass Gips flach ist

  • Spalten des Gipses in seiner gesamten Länge bis auf den letzten Faden, Beschriftung 

  • Bewegungsübungen zeigen, die vom 1. Tag an gemacht werden müssen

    • Finger Beugen - Strecken, Schließen - Spreizen; 

    • Schulterübungen: Kreuzgriff, Nackengriff

 

Am nächsten Tag nach Zirkulationskontrolle Schließen des Gipsverbandes

Unterschenkelgips 

Indikationen: Sämtliche Verletzungen im Unterschenkel und Fußbereich inkl. Subluxationstraumen.

Geräte und Materialien: Gipstisch, Schemel, Trikotschlauch, Spaltrinne (wenn ein Spaltgips angelegt wird), 1 Gipslonguette  (ca. 70-80 cm, 15cm breit), 3 breite Gipsbinden (15cm)

Technik:

  • Verletzter sitzt mit gebeugtem Kniegelenk auf dem Bett, der rechtwinkelig gebeugte Fuß ruht auf dem Oberschenkel des Arztes (der gesunde Fuß auf einem Schemel)

  • Anlegen der Spaltrinne ventral am Unterschenkel Fixation mit Trikotschlauch

  • Polsterung mit  5 cm breiten Vliesposterstreifen zirkulär unterhalb der Kniekehle inkl. Fibulaköpfchen 

  • Gipslonguette wird relativ feucht von der Kniekehle über die Ferse und Fußsohle bis über die Zehen hinaus angelegt (nicht über die  Polsterung hinaus)

  • die hintere Gipslonquette wird mit den drei zirkulären Gipsbinden, nicht schnürend, angewickelt

  • Bilden der Fußplatte durch Umschlagen der Gipslonguette bei den Zehen

  • der proximale Gipsabschluss muss das Wadenbeinköpfchen bedecken (sonst Gefahr der Peroneuslähmung)  

  • der distale Abschluss muss bis zu den Zwischenzehenfalten reichen und die Zehenplatte bis zu den Zehenspitzen

  • Unterfahren mit dem Zeigefinger, sodass kein scharfer Rand entsteht und genügend Freiheit für Dorsalextension der Zehen        gegeben ist 

  • Spalten des Gipsverbandes in seiner gesamten Länge bis auf den letzten Faden, falls es sich um einen Spaltgips handelt

  • Entfernen der Spaltrinne

  • Reinigung der Zehen durch Abwaschen (ist gleichzeitig Zirkulationskontrolle)

  • Beschriftung des Gipsverbandes 

  • Kontrolle, ob der Verband einwandfrei angelegt ist:

    • proximale vordere Begrenzung: Tuberositas tibiae

    • proximale hintere Begrenzung: Ansatz des Bizeps, sodass eine einwandfreie Beugung im Knie gewährleistet bleibt

    • Wadenbeinköpfchen in Gipsverband einbezogen

    • Sprunggelenk 90 Grad gebeugt 

    • Zehen an der Sohlenseite unterstützt

    • Gips an der Streckseite bis zu den Zwischenzehenfalten reichend (nicht zu weit sonst Streckung behindert, nicht zu kurz, sonst Schwellung und Druckgeschwüre am Rande)

  • sollte es sich um einen Gehgips handeln – Anlegen eines Gehbügels oder Gehschuhes, je nach Gipsart.

  • Bewegungsübung: 

    • Zehen müssen vom 1. Tag an aktiv gestreckt werden - sollte dies im weiteren Verlauf nicht mehr möglich sein, ist an eine Peroneuslähmung zu denken.

 

Zusatzlich: ausreichend Gehen (1 km täglich in erster Woche, jede weitere Woche je 1 km mehr)

Oberschenkelgipsülse

Indikationen: Patellafrakturen, Schienbeinkopffrakturen, Patellaluxationen, nach Meniskusrefixation

Geräte und Materialien: Fersenhalterung, Spaltschlauch, Trikotschlauch, 3 Gipslonguetten (je nach Beinlänge, 15cm breit), 3 Gipsbinden (15cm breit)

Technik

  • Patient liegt auf dem Rücken. Ferse ruht auf Instrumententischchen, Becken noch auf dem Tisch, die verletzte Extremität "frei" gelagert. Dies  gelingt durch Abklappen des Gipstisches.

  • Anwickeln des Spaltschlauches mit Mullbinde ventral am Oberschenkel und Unterschenkel oder Fixation mit Trikotschlauch

  • Polsterung mit Vliespolsterstreifen 3 QF proximal des Sprunggelenkes sowie am proximalen Oberschenkel (der Trochanter major muss eingefasst werden)

  • Anwickeln 1 circulären Gipsbinde

  • drei 15 cm breite Gipslonguetten: eine für die Dorsalseite, eine für die Innenseite  und  eine für die Außenseite des Beines 

--> die Gipsbinden dürfen nicht über die Polsterung hinausgehen

  • 2 zirkuläre Gipsbinden mit Fokus auf das Kniegelenk

  • Modellieren zweier seitlicher Dellen oberhalb der Femurkondylen zur Verhinderung des Rutschen des Gipses

  • Spalten des gehärteten Gipsverbandes in gesamter Länge bis auf den letzten Faden, wenn es sich um einen Spaltgips handelt, Beschriftung 

  • Zeigen der Bewegungsübungen:

    • Dorsal- und Plantarflexion des Fußes

    • Heben des Beines bis Waagrechte

    • Ausreichendes Gehen bei geschlossener Fixation

Oberschenkelgips

Indikationen: Unterschenkelfrakturen, Epiphysenlösung am distalen Schienbeinende, Verrenkungsbrüche des oberen Sprunggelenkes

Geräte und Materialien: Spaltschlauch, Trikotschlauch, 1 lange Gipslonguette (15 cm breit), 2 kurze Gipslonguetten (15 cm breit), 4 bis 5 Gipsbinden (15 cm breit)

Technik: - Patient in Rückenlage, - Anwickeln der Spaltrinne streckseitig am Bein mit Mullbinde oder Strumpf

  • Polsterung mit 5 cm breiten Vliespolsterstreifen zirkulär, die Enden überkreuzen außenseitig, am proximalen Oberschenkel über Trochanter major.

  • Eine Assistenz unterstützt von der unverletzten Seite her das verletzte Bein und hält es in der Kniekehle mit flachen Händen (Achtung Delle im Gips!), das Kniegelenk ist 15 Grad gebeugt

  • Arzt stellt sich an das Fußende und stützt seine Brust gegen die Fußsohle des Patienten – 90° im oberen Sprunggelenk

  • Anlegen der hinteren langen Gipslonguette bis zu den Zehenspitzen

  • Anlegen der beiden kurzen Gipslonguetten beidseits des Kniegelenkes

  • Anwickeln der Gipslonguetten mit den circulären Gipsbinden.

  • Umschlagen der proximalen Polsterung, Ausfertigen der Zehenplatte und des distalen Gipsendes

  • der distale Abschluss muss streckseitig bis zu den Zwischenzehenfalten reichen und die Zehenplatte bis zu den Zehenspitzen

  • Unterfahren mit dem Zeigefinger, so dass kein scharfer Gipsrand bestehen bleibt und genügend Freiheit für Dorsalextension der Zehen gegeben ist

  • Spalten des Gipsverbandes in seiner ganzen Länge bis auf den letzten Faden, wenn es sich um einen Spaltgips handelt.

  • Entfernen der Spaltrinne

  • Reinigung der Zehen durch Abwaschen ist gleichzeitig Zirkulationskontrolle

  • Falls es ein Gehgips ist, Anlegen eines Gehbügels oder Gehschuhes

  • Beschriftung

  • Kontrolle, ob der Verband einwandfrei angelegt ist:

    • Keine Delle im Bereich der Kniekehle

    • Kein Spitz- bzw. Hakenfuß

    • Gipsverband bis zu den Zwischenzehenfalte

    • Glattgestrichene Zehenplatte

  • Zeigen von Bewegungsübungen (siehe Unterschenkelgips / Oberschenkelgipshülse)

Großzehengipshülse

Indikation: Grundgliedfraktur der Großzehe

Geräte und Materialien: Gipslonguette (15 cm breit) 

Technik: 

  • Anlegen der Gipslonguette von plantar, welche eingeschnitten wird und durch die erste Zwischenzehenfalte gezogen wird 

  • Zehennagel bleibt frei; 

  • streckseitiges Spalten wenn der Gips angezogen hat

  • der Gips reicht sowohl am Fußrücken wie auch an der Fußsohle bis in die Mitte des Mittelfußes

Kunststoffgipse

In Verwendung: 3M™ Scotchcast™

  • Semirigider (Soft Cast) und rigider (Longuetten, Scotch Plus) Verband aus Fiberglas 

  • Vorteil: spritzwasserfest (darf aufgrund der Polsterung trotzdem nicht nass werden)

  • Nachteil: nicht so gut anmodellierbar, eine Reposition ist mit einem Kunststoffgips nicht möglich, ein Aufbiegen (Zwickeln) des Gipses, wenn dieser zu eng ist, ist nicht möglich 

  • Anwendung: Kunstostoffgipse sind nur als geschlossene Fixationen sinnvoll, gespaltene Kunststoffgipse sind zu vermeiden

Technik: Immer das gleiche Prinzip 

  • Wattieren oder 2x Strumpf (wichtig für die Abnahme! Je besser gepolstert, desto weniger spürt der Patient bei der Abnahme mit der oszillierenden Säge)    

  • Entweder mit Kombicast (2x Weich, 1x Longuette) oder in Form eines Scotchcast: Weich (1-2x) und Hart (1x)

wichtig: es muss immer eine harte Komponente dabei sein! 

Ober- und Unterarmbraceverbände 

Indikation: Oberarmschaftbrüche (mittleres Drittel), Ellenschaftbrüche (distales, mittleres Drittel) 

Geräte und Materialen: dicker Trikotschlauch, Kunststoffbinde weich und hart

Technik: Oberarm: sitzender Patient mit hängendem Arm; 

  • Anlegen des Trikotschlauches, zirkuläre weiche Kunststoffbinde, bis zum Ellenhaken streckseitig und die Epikondylen mitfassend und die Ellenbeuge frei lassend

  • anschließend harte Binde, wobei der obere Rand ausgelassen und somit weich bleiben soll

  • Spalten des Braces 

  • Abnahme des Braces 

    • mittiges Ausschneiden eines Streifen von Rund 1 cm, Abpolstern der Kanten mit Leukoplast

  • Wiederanlegen des Braces, zuziehen des Braces mit zwei Klettverschlüssen, diese sollen vom Patienten regelmäßig nachgespannt werden. 

Unterarm: Arm flach aufliegend am Handtisch;  von der Handwurzel bis zur Ellenbeuge reichend; Modellieren einer Delle von streck- und beugeseitig im Zwischenknochenraum, dann Spaltung beugeseitig, anschließend gleiches Procedere wie am OA 

bottom of page