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Syndesmosenverletzung

Rupt. lig. tibfib. ant./post


  • 10-20% aller Sprunggelenksdist./ sublux. gehen mit Syndesmosenverletzung einher --> CAVE häufig übersehen

 

Anatomie:

Lig. tibiofibulare ant., post.+ Lig. tibiofibulare interosseum  (zusammen: Syndesmose) stabilisieren die Sprunggelenksgabel



 

Diagnostik:

  • UHG: forcierte Dorsalextension im OSG, Außenrotationsverletzung: Gewalteinwirkung auf die proximale Extremität oder Oberkörper bei in Außenrotationsstellung feststehendem Fuß (Fußball, Slalom-Einfädeln)

  • Klinik: Pat. kann idR nicht belasten! Druckschmerz über dem Lig. tibiofibulare ant., Schmerzen bei passiver Dorsalextension im oberen Sprunggelenk

  • Funktionstests: Frick-Test, Squeeze-Test (initial oft auch bei Distorsion pos.)

  • Bildgebung

    • Röntgen: AP in 10 Grad Innenrotation (Mortise): Abstand zwischen Fibula und Tibia 1cm proximal des Gelenkspaltes sollte ≤5 mm, sonst Hinweis auf Syndesmosenruptur

      • im Seitenvergleich: Differenz <2 mm

      • gehaltene Aufnahmen (lateral shift)

    • MRT:  Abgrenzung der Lig. tibiofibulare ant. und post. und des Lig. tib.fib. inteross. möglich; zusätzlich Beurteilung von Begleitverletzungen (Knorpelverletzung, Innenbandruptur) möglich

    • CT auch möglich! Vorallem in der Akutsituation und bei V.a. knöcherne Bandausrisse


 

  • Therapie:

    • Bei V.a. Syndesmosenruptur: Gips (keine Schiene!), Kliko nach einer Woche! Bei anhaltendem Verdacht —> weitere Abklärung mittels MRT (dann ad NB3)

      • Entlasten bis zum Beweis des Gegenteils!!!

    • konservative Therapie: bei isolierter vorderen Syndesmosenruptur:

      • 2 Wochen USSG +Entlastung, Sprunggelenksorthese für +4 Wochen, schmerzadaptierte Vollbelastung erlaubt

      • bei isolierter hinteren Syndesmosenruptur: USSG 6 Wochen

    • operativ: bei Instabilität: Syndesmosenschraube (3 Kortikalices) anschließend 6 Wochen Gehgips (2 Wochen Entlasten, dann TB bis GIA), dann beginnende Belastung 8-10 Wochen nach OP. (Zu frühes Entfernen kann Instabilität erzeugen!)

      • bei Revisionsfällen, bei verspäteter Diagnosestellung: Tightrope

      • Nachteile Tightrope - teuer, Anwendungsfehler, keine Entfernung

  • Komplikation: Verknöcherung der Syndesmose, persistierende Syndesmoseninsuffizienz mit Schmerzen und posttraumatischer Arthrose, Fehlstellung von 2 mm (Fibula) —> Präarthrose!


https://www.universimed.com/at/article/orthopaedie-traumatologie/nicht-sublux-syndesmosenverletzungen-update-268769

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