Schulterluxation
Lux. humeri / omi ant. (... Luxation)
1,7% der Allgemeinbevölkerung
Anatomische Stabilisatoren gegen vordere Instabilität: SSC, Lig. glenohumerale med. und inf.
nahezu 100% Reluxationsrisiko nach Erstluxation
Begleitverletzungen:
klassische Bankart-Läsion: Abriss des Labrums ohne periostalen Bandansatz und ohne knöchernen Defekt des Glenoidrandes
knöcherne Bankart-Läsion: (85% aller Luxationen): knöcherner Abriss des Glenoidrandes zusammen m. dem Labrum und dem inferioren glenohumeralen Band; Refix m. Schraube bei Typ 2 (größeres Fragment)
GLAD Läsion (Glenolabral Articular Disruption = Knorpelläsion im Übergangsbereich zum Labrum)
ALPSA (Anterior Labroligamentous Periostal Sleeve Avulsion): Abriss des Labrums und des glenohumeralen Bandes unter Ablösung des Periost
Labrum Riss: radiär bei 1-2 Uhr
HAGL (Humeral Avulsion of Glenohumeral Ligament): Läsion des Kapselbandkomplexes am Humerus und nicht am Glenoid
Hill Sachs Delle (Erstluxation: 38-50%): Impaktion des dorsolateralen Kopfes durch den vorderen Pfannenrand (Radiologischer Beweis für Luxation)
Hintere Schulterluxation
Lux. humeri (omi) post. ...
selten (4% aller Luxationen)
Ätiologie: Krampfanfall, Elektroschock, Trauma
Anatomische Stabilisatoren: dorsale Kapsel, dorsales Labrum, ISP, TM, Deltamuskel
Ohne Verletzung der vorderen Kapsel ist hintere Luxation nicht möglich
Diagnostik
Klinik: Prominentes Coracoid, Arm adduziert und innenrotiert
Bildgebung:
Röntgen: Rim-Sign (vorderen Pfannenrand und Humeruskopf überlappen sich um >6mm)
Lightbulb-Sign (Birnenform des OA-Kopfes)
Trough-line (Verdichtungslinie bei Fraktur)
bei nicht eindeutigem RÖ aber hochgradigem klinischem Verdacht --> CT!
MRT zum Ausschluss von Begleitverletzungen dann ad Schulter-Ambulanz
Therapie: Repos nach Arlt oder Hippokrates, Ruhigstellung 3 Wochen; generell eher konservativ
operativ: bei bleibender Instabilität und durchgeführter Physiotherapie nach 6 Monaten (pos. Jerk-Test); Kapselraffung/ -shift, hintere Labrumrefixation
N. radialis Lähmung (10%)