Frakturen MHK II-V
generell bei Fingerfrakturen: Ziel der OP: Übungstabilität zur frühfunktionellen Nachbehandlung
IMMER Versuch der Reposition! Selbst wenn der Pat. eine OP ablehnt, immer zumindest gedeckte Repos und Ruhighestellung!
bei bestehenden Verrenkungen ist von einer Weichteilschwellung auszugehen. Eine adäquate Abschwellung ist nur nach Reposition möglich!
Bei Frakturen muss eine ZEITNAHE Entscheidung ob konservative oder operative zu versorgen getroffen werden (nicht auf den nächsten freien HV Termin warten --> Handchirurg im Dienst)
die eigentlich wichtigste klinische Untersuchung bei Frakturen der MHK ist die Prüfung der korrekten Rotation und dessen Dokumentation im Erstbefund: Faustschluss Fingerstreckung aktiv prüfen, alle Finger sollten zur Tuberositas des Kahnbeins zeigen. Kein Über- oder Unterkreuzen der Finger. Achten auf gleiche Ausrichtung der Nägel.
Kopffrakturen
Fract. capit. metacarp. ...
CT - Untersuchung (Frakturausmaß)
OP Indikation: größere Gelenksstufe, größere verschobene Fragmente (Schrauben/Platten, Bohrdrähte)
konservativ: unverschoben: Dorsale mit Fingerschiene
Subkapitale Frakturen
Fract. subcapit. metacarp.. V ...
Therapie: konservativ: primär konservativ mit LA, Repos, dorsale Gipsschiene mit Kleinfingereinschluss für 4 Wochen, Röko 1 und nA
Fingerschiene statt Fingeeinschluss bei unverschobenen Frakturen möglich
operativ: bei Verkippung >50° zur Beugeseute +, Rotationsfehler und Versatz in der a.p. Aufnahme möglich
Fract. subcapit. metacarp II-IV ...
konservativ: prinzipiell eher!
bei wenig Verschiebung: entweder wie bei V nur mit Fingerschiene ODER palmare Gipsschiene bis zur distalen Hohlhandfurche (Beugung MCP!), mit Buddy Loop f. 10 Tage, anschließend Buddy Loop für + 2 Wochen, Röko nach 1 Woche und nA; bei konservativen Frakturen m. stärkerer Abkippung: verheilt in Fehlstellung, funktionell aber keine Behinderung, Inkongruenz der Grundgelenke möglich
Operativ: bei Rotationsfehler, Toleranzgrenzen: MC III+IV 15°-20°, am MHK KEINE Fehlstellungstoleranz
Reposition: kontrovers, einige Autoren lehnen eine Repos bei weniger als 40° Abkippung ab
Jahss Manöver: MCP: 90° --> Entspannung der intrinisischen Muskulatur
cave Boxers Fracture ! Infektion
Schaftfrakturen
Fract. metacarp. ...
Quer/Schräg und Spiralfraktur, mittelständigen Schaftfrakturen verkürzen eher weniger häufig als die Randständigen (Kapselbandstrukturen)
Therapie: Repositionsindikation:
im seitlichen Röntgen:
Metacarpale II+III ab 0°
Metacarpale IV + V ab 20°
Metacarpale V ab 30°
konservative Therapie: MC II und III 15°, IV und V 30°, keine wesentliche Verkürzung + kein RF!!
mit Repos: Dorsale mit Fingerschiene 4 Wochen, Röko wöchentlich bis Abnahme!
ohne Repos: Dorsale Gipsschiene und Buddy loop f. 4 Wochen, Röko nA
Heilung im Röntgen oft erst nach 3 Monaten
operativ: außerhalb der Toleranz, RF, Markdraht, Platte, Doppelgewindeschraube Markraum (neue Technik)
Basisfrakturen:
bei Luxation: gedeckte Reposition wann immer möglich!
CT- Untersuchung zur genauen Beurteilung erforderlich, dorsale Cellacastschiene
knöcherne Sehnenausrisse an den Basen der MHK streckseitig:
M. extensor carpi radialis longus: Basis II
M. extensor carpi radialis brevis: Ansatz Basis III
M. extensor carpi ulnaris: Basis V (meistens)
bei Dislokation OP indiziert (knöcherne Refixation)
Therapie:
konservativ: wenn unverschoben, Dorsale Gipsschiene 4 WOchen, Röko 1 und nA (ohne Fingerschiene)
operativ: Luxationsfrakturen, stark verschobene Frakturen, Gelenksfrakturen, gedeckte oder offene Reposition Karpometakarpale Bohrdrathrodese (I, IV, V) und anschließende Fixation für 4 Wochen. Nach Fixationsentfernung Bohrdrahtentfernung! Ggf. Platten. oder Schraubenosteosynthese
prinzipiell Bohrdrahtarthodese ausreichend, in Einzelfällen BD zum benachbarten MHK
selten und häufig m. Dislokationen und Subluxationen meist operative Versorgung: Karpometakarpale Bohrdrathrodese (I, IV, V) und anschließende Fixation für 4 Wochen. Nach Fixationsentfernung Bohrdrahtentfernung!