Distale Radiusfraktur
Fract. radii. dist. ... (mit Gelenksbeteiligung)
Fract. radii. l.t. ... (ohne Gelenksbeteiligung)
Allgemein: distale Radiusfläche = Widerlager, auf dem der Karpus gleitet.
Verbund Radius und Carpus rotiert um Ulna
Normales distales Radioulnar-Verhältnis: Abstand Speichelgriffel und ulnare Gelenkfläche 12mm
Abstand medialer Rand und ulnare Gelenkfläche 1 mm ulnare Inklination = 20-30°
palmare Neigung 5-10° (Böhler Winkel)
v.a. der Verlust der palmaren Angulation führt zu frühzeitiger Arthrose
Diagnostik:
Bildgebung:
Röntgen: AP, seitlich, evtl Schrägaufnahme,
CT: Beurteilung der Begleitverletzungen
Einteilung:
Radiusfraktur an typischer Stelle: OHNE Gelenksbeteiligung
Typ Colles: Extensionsfraktur (Abkippen nach dorsal)
Typ Smith: Flexionsfraktur (Abknicken nach palmar)
I: palmares unverschobenes Fragment
II palmar verschobenes Fragment, Palmare Subluxation des Karpus (OP!)
distale Radiusfraktur:
mit Gelenksbeteiligung
Barton: Fraktur des dorsalen oder palmaren Radiusrandes
reverse Barton: Bruchspalt läuft durch die palmare Kortex
Chauffeur (Hutchinson): Fraktur des Proc. styl. radii
CAVE nicht mit komplexer intraartikulärer Fraktur verwechselen!
Begleitverletzungen: skapholunäre Bandruptur, Verletzung TFCC, Kahnbein
Therapie:
abhängig v. Ausmaß der Dislokation, den Zusatzverletzungen u. von der Stabilität der Fraktur
konservativ: stabile Fraktur (s. Instabilitätszeichen nächster Punkt)
mit und ohne Gelenksbeteiligung: 5 Wochen dorsale Gipsschiene, Röntgenkontrollen (nach 1, 2, 3, nA Wochen (hier oftmalige Abkippung und letzte Möglichkeit der operativen Versorgung)
bei reiner Proc. styl. radii Fraktur: 4 Wochen dorsale Gipsschiene, Röko Woche nA
operativ bei Instabilitätszeichen: dorsale Trümmerzone, Ellenvorschub (Radiusverkürzung), Dorsale Neigung, sekundärer Stellungsverlustung
Einteilung AO: