C4-S1 Frakturen
Fract. corp. vertebr. thoracalis ...
Fract. corp. vertebr. lumbalis ...
Fract. corp. vertebr. cervic. ...
Fract. impress. corp. vertebr. ...
Anatomie:
Säulenprinzip
Vordere Säule: Lig. long. ant. und vordere 2/3 des WK
Mittlere Säule: Lig. long. post. und hinteres 1/3 des WK
Hintere Säule: Wirbelbogen, Lig.flavum, Facettengelenke, Lig.spinosum
Die mittlere Säule einschließlich der Hinterkante kann nie isoliert betroffen sein - also ist eine Beteiligung der Hinterkante als eine instabile Fraktur anzusehen.
Diagnostik
Anamnese: Kompressions- oder Flexionstrauma? Sturz bei betagten Patient/innen? Osteoporose?
Klinik: lokaler Klopf- und Druckschmerz v.a. über den Dornfortsätzen
Bildgebung: Röntgen MRT und CT
Fragestellungen: RÖ: Alignement: 3 Säulen Theorie s.u,, hintere Facettengelenke (Verhakung, reitend, Subluxation)
MRT: Bandscheibe? vord. ODER hinteres Längsband betroffen?
CT: Hinterkante? Frakturausmaß?
Klassifikation
Magerl (AO) Klassifikation:
Typ A: Kompressionsverletzung (nur die ventrale Säule betroffen)
A0: "minor nonstructural fractures': Proc. transversus/ spinosus
A1: WK Deckplatte Impression
A2: Kneifzangenbruch (vordere Säule auch betroffen)
A3: Keilwirbelbildung aufgrund kompletter Impression
A4: Kompletter Berstungsbruch
Typ B: Distraktionsverletzung (ventrale und dorsale Säule betroffen)
B1: Riss durch Lig.interspinosum und Subluxation (Seatbelt fracture --> intraabdominelle Verletzungen ausschließen!)
B2: Fraktur durch Wirbelbogen und Wirbelkörper
Ventrale Distraktion B3
B3: Riss durch Bandscheibe von vorn nach hinten in dorsale Säule
Typ C: Rotationsverletzung (ventrale und dorsale Säule betroffen, häufig plus Querfortsatzbrüche oder Rippenfraktur)
C1: Typ A Verletzung mit Rotationskomponente (a/p Sublux)
C2: Typ B Verletzung mit Rotationskomponente (laterale Sublux)
C3: Rotation mit a/p und lateraler Subluxation
Therapie:
Konservativ: A1, A2 Frakturen (Impression m. geringer Höhenminderung): frühfunktionell bzw. Rahmenmieder für 6-8 Wochen.
BWS: Rahmenmieder
LWS: 3 Punkt/ Rahmenmieder bis L1/2, darunter Lumboloc, Lordoloc 8-12 Wochen
Halsorthese: weiche Schanzkrawatte, Philadelphia Collar = Harte Schanzkrawatte
Gipsmieder bei Kettenverletzungen (wenn Pat. sich nicht operieren lassen) für 8-12 Wochen
RÖKOs 1-6 wöchentlich
Operativ: Keilwirbelbildung, Beteiligung Hinterkante: (dorsale Stabilisierung, ventral zur Dekompression)
Instabilitätshinweise
Sternum Fraktur
Verlust 1/3 WK Höhe und Kyphose (=Gibbus; Keilwirbel) >30°, Beteiligung Lig. longitud. ant., Rotationsverletzungen
Bei Mb. Bechterew und Mb. Foresti IMMER von Fraktur ausgehen (Röntgen schließt das nicht aus) BIS das Gegenteil bewiesen ist (CT!)
Beispiele:
Anatomie:
Quelle: AO - Manual (2018)